Fasten & Hormone

Warum intermittierendes Fasten nicht für jede Frau geeignet ist!

Fasten & Hormone

Warum intermittierendes Fasten nicht für jede Frau geeignet ist

Intermittierendes Fasten ist seit einigen Jahren ein beliebter Ernährungstrend, der viele gesundheitliche Vorteile verspricht:             Gewichtsverlust, verbesserte Insulinsensitivität, mehr Energie und eine optimierte Zellregeneration. Doch was für Männer und         einige Frauen gut funktioniert, kann für andere Frauen problematisch sein – insbesondere, wenn es um den weiblichen Zyklus       und die Hormonproduktion geht.

Wie wirkt Fasten auf die Hormone?

Der weibliche Körper ist von Natur aus empfindlicher auf Kalorienrestriktion als der männliche. Die hormonelle Balance wird durch eine komplexe Wechselwirkung zwischen dem Gehirn, den Eierstöcken und anderen hormonproduzierenden Organen gesteuert. Fasten beeinflusst insbesondere folgende Hormone:

Leptin und Ghrelin – Die Hungerhormone

Leptin signalisiert dem Körper, dass genügend Energie vorhanden ist, während Ghrelin das Hungergefühl auslöst. Frauen haben im Vergleich zu Männern höhere Leptinspiegel, was bedeutet, dass eine Kalorienrestriktion schneller als "Notstand" wahrgenommen wird. Dies kann zu verstärktem Hunger, Stimmungsschwankungen und hormonellen Dysbalancen führen.

Cortisol – Das Stresshormon

Fasten kann den Cortisolspiegel erhöhen oder zu einem niedrigen Cortisolspiegel beitragen (Nebennierenerschöpfung).               Während leichte, kurzfristige Erhöhungen von Cortisol nützlich sein können, führt eine chronische Erhöhung oder ein                     Cortisolmangel zu mehr Stress im Körper. Dies kann sich negativ auf den Menstruationszyklus auswirken und Symptome               wie unregelmäßige Zyklen, PMS oder sogar das Ausbleiben der Periode (Amenorrhoe) verstärken.

Insulin – Der Blutzuckerregulator

Intermittierendes Fasten kann die Insulinsensitivität verbessern und das Risiko für Typ-2-Diabetes senken. Allerdings kann es bei Frauen mit hormonellen Problemen wie PCOS oder Nebennierenschwäche zu unerwünschten Blutzuckerschwankungen kommen, die den Hormonhaushalt weiter destabilisieren.

Östrogen und Progesteron – Die weiblichen Geschlechtshormone

Ein Kaloriendefizit über längere Zeit kann zu einer verminderten Produktion von Östrogen und Progesteron führen. Dies                   ist problematisch, da beide Hormone für einen gesunden Zyklus, Fruchtbarkeit und das allgemeine Wohlbefinden essenziell sind.

 

Warum ist intermittierendes Fasten nicht für jede Frau geeignet?

Während einige Frauen positive Effekte durch intermittierendes Fasten erfahren, gibt es bestimmte Gruppen, die vorsichtig sein sollten:

Frauen mit Zyklusstörungen oder Amenorrhoe

Wenn dein Zyklus bereits unregelmäßig ist oder du unter Amenorrhoe leidest, kann Fasten diese Probleme verschlimmern. Der Körper könnte in einen „Sparmodus“ wechseln, wodurch die Hormonproduktion weiter heruntergefahren wird.

Frauen mit Kinderwunsch

Ein stabiler Hormonhaushalt ist essenziell für die Fruchtbarkeit. Kalorienrestriktion und Fasten können zu Störungen der                   Eizellreifung und des Eisprungs führen, was die Chancen auf eine Schwangerschaft reduziert.

Frauen mit Schilddrüsenproblemen

Die Schilddrüse reguliert den Stoffwechsel und ist eng mit den weiblichen Hormonen verknüpft. Fasten kann die Umwandlung         von T4 in das aktive Schilddrüsenhormon T3 beeinträchtigen, was zu Symptomen wie Müdigkeit, Kälteempfinden und Gewichtszunahme führen kann.

Frauen mit Nebennierenschwäche oder hohem Stresslevel

Wenn der Körper bereits durch chronischen Stress belastet ist, kann Fasten den Cortisolspiegel weiter erhöhen und Symptome wie Schlafstörungen, Erschöpfung und Stimmungsschwankungen verstärken.

 

Welche Fastenformen sind besser für Frauen geeignet?

Wenn du dennoch intermittierendes Fasten ausprobieren möchtest, gibt es einige sanftere Methoden, die besser mit dem           weiblichen Hormonsystem harmonieren:

12:12-Fasten: Hier isst du in einem 12-Stunden-Fenster und fastest die restlichen 12 Stunden. Dies ist eine sanfte Methode,           die den Körper nicht zu sehr belastet.

Hormonfreundliches Fasten: Fastentage an die Zyklusphase anpassen – in der Follikelphase (nach der Periode) fällt Fasten meist leichter, während es in der Lutealphase (vor der Periode) besser vermieden werden sollte.

Nicht täglich fasten: Statt täglich zu fasten, können einige Tage pro Woche mit normalem Essverhalten eingeplant werden,             um dem Körper die nötige Energie zu liefern.

Fasten mit ausreichend Kalorien: Auch während des Fastens sollten ausreichend Nährstoffe aufgenommen werden, z. B. durch eine protein- und fettreiche Mahlzeit am Morgen.

 

Fazit

Intermittierendes Fasten kann viele gesundheitliche Vorteile haben, ist jedoch nicht für jede Frau geeignet. Da der weibliche           Hormonhaushalt empfindlicher auf Kalorienrestriktion reagiert als der männliche, kann Fasten bei einigen Frauen Zyklusstörungen, hormonelle Dysbalancen oder verstärkten Stress auslösen. Wer Fasten ausprobieren möchte, sollte auf eine sanfte Methode         setzen und auf die individuellen Bedürfnisse des Körpers achten.

Falls du unter hormonellen Beschwerden leidest oder unsicher bist, ob Fasten für dich geeignet ist, lasse dich am besten individuell beraten – dein Hormonhaushalt wird es dir danken!

Buche jetzt deinen Termin in meiner Frauensprechstunde.

 

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